Erstaunlich, oder? Die Rauhnächte die gerade ja wieder bekannt werden, wurden schon von den Kelten und Germanen begangen und angeblich gibt es Hinweise, das die Rauhnächte schon seit 5000 Jahren begangen werden.

Was genau sind die Rauhnächte?

Die Raunächte gehen zurück auf das Mondjahr, das mit 354 Tagen kürzer ist als das Sonnenjahr. Was ist denn jetzt das Mondjahr und was das Sonnenjahr?? Die Welt dreht sich in 365 Tagen um die Sonne ; aber die zwölf Monate die durch die wechselnden Phasen des Mondes angezeigt werden, dauern nur 354 Tage…. bis zur Kalenderreform von Julius Cäsar, der diese „überzähligen“ Tage auf die Monate verteilte. Diese elf Tage und 12 Nächte – die sozusagen zwischen dem alten und dem neuen Jahr standen, waren die Rauhnächte, die den Menschen Angst bereiteten – so unzugeordnet und so dunkel….

Wer hat’s erfunden?

Bekannt ist, dass Kelten und Germanen diese Nächte schon als besondere angesehen haben und der Brauch des Räucherns zur Rauhnachtszeit im 4 Jh. von der Kirche übernommen wurde.  Von da an war es ein christlicher Brauch Haus und Hof auszuräuchern und mit Weihwasser zu besprengen, damit sie nicht von bösen Geistern und Dämonen eingenommen werden konnten. Es hieß, diese würden in einer wilden Jagd durch die Lüfte ziehen und den Menschen Schaden zufügen. Das Verräuchern von Weihrauch, geweihten Kräutern und Stücken des geweihten Palmesens sollte die Menschen davor schützen.

Thomasnacht oder Samhain?

Der Anfang der Rauhnächte wird manchmal unterschiedlich genannt. Es gibt Traditionen die den 21.12. – mit der längsten Nacht des Jahres – die Thomasnacht – als den Anfang der Rauhnächte angeben. Hmm, warum der Name Thomasnacht? Thomas war der zweifelnde Jünger, der den Finger in die Wunden Jesu legen musste, um die Auferstehung glauben zu können.
Die Thomasnacht – mit der Wiederkunft des Lichtes – soll eine Erinnerung daran sein, das Jesus (das Licht) immer die Dunkelheit besiegt…. soweit die kirchliche Interpretation. Da ist aber auch die Geschichte von der Göttin die in dieser Nacht das wiedergeborene Sonnenkind gebiert.

Bei den Kelten waren diese dunklen Tage – die „Lostage“. In diesen Tagen konnte man in die Zukunft sehen, es heißt die Verbindung zwischen der geistigen und menschlichen Welt ist in diesen Tagen besonders intensiv. Kelten und auch Gemanen nutzten das Räuchern um das Böse und Krankheiten wegzuräuchern und um die Götter gütig zu stimmen…und um einen Blick in die Zukunft zu erhaschen.

Auch bei der Anzahl der Rauhnächte scheiden sich die Geister: Es wird unterschiedlich gezählt – manche beschränken sich auf , so gab es doch die Rauhnächte, die als besonders gefährlich galten: Die Nacht vom 24. auf den 25. 12, vom 31.12 auf den 1. Januar und die letzte Rauhnacht vom 5. auf den 6.1.
Hier schien besondere Vorsicht nötig: Frauen und Kinder durften das Haus nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr verlassen, alles musste aufgeräumt sein, Wäsche musste abgehängt werden – Faulheit und Unordnung würden sonst von der „Wilden Jagd“ bestraft. Teilweise gab es auch Arbeitsverbote und Backverbote.

Manche dieser Bräuche sind heute noch bekannt – so soll ja auch heute noch keine Wäsche über Silvester hängen bleiben 🙂

Esotherischer Hokus-Pokus?

Man mag über den Brauch des Räucherns seine eigene Meinung haben…. in jedem Fall denke ich aber das ein paar Momente der Ruhe, der inneren Einkehr in der heutigen hektischen Zeit sicher gut tun können und so das bewusste „Begehen“ der Rauhnächte zur Entschleunigung beitragen kann….. und wer weiß, mit etwas Entspannung und zur Ruhe kommen, werden uns vielleicht tatsächlich neue Wege, Ideen deutlich?
Manche bösen Schreckgespenster der Vergangenheit können vielleicht so doch vertrieben werden?

Einen Versuch ist es wert 😉 

 

 

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